Neujahrsempfänge 2017

    Klare Erwartungen bei KMU, Gewerbe und Handelskammer

    Verbände, politische Parteien, Gemeinden und Institutionen empfangen in Baselland und Basel-Stadt zu jedem Jahresbeginn ihre Gäste, um mit Ihnen auf das neue Jahr anzustossen. Ein wichtiger Bestandteil dieser Anlässe sind die Ansprachen, in denen auf das vergangene Jahr zurückgeblickt wird. Viel wichtiger aber sind die Erwartungen an das neue Jahr und mit deutlichen Worten werden Wünsche und politische Forderungen geäussert.

    (Bilder: © Beat Eglin www.presstime.ch) Thomas Staehelin, Präsident der Handelskammer beider Basel

    Der Einladung der Handelskammer folgten 750 Personen in die Eingangshalle der UBS am Bankverein. In seiner letzten Neujahrsrede als Präsident mahnte Thomas Staehelin, dass Wachstum und Erfolg nicht von alleine kommen. «Lassen Sie uns investieren – investieren in die Zukunft», war seine Aufforderung. Bildung und Verkehrsinfrastruktur sind für ihn besonders wichtig, damit die Wirtschaftsregion weiter wachsen und erfolgreich bleiben kann. «Wenn unsere Gesellschaft offen und frei bleiben will – nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht – müssen wir wieder Vertrauen schaffen und Ängste abbauen. Sonst werden wir zu einer Gesellschaft, die alles regeln und normieren will.» Dies war das wichtigste Statement von Franz Saladin, dem Direktor der Handelskammer.

    Gewerbeverband empfing 1000 Gäste im Stadttheater
    Einer der wenigen Empfänge, die nicht abends, sondern um die Mittagszeit stattfinden, ist der Empfang des Gewerbeverbandes Basel-Stadt im Stadttheater Basel. Ob sich die 1’000 Gäste wegen den kurzen und spannenden Reden, der Aufführung des Stadttheaters oder dem jedes Jahr herrlich dekorierten Büffets ins Gedränge stürzen lassen wir offen. Präsident Marcel Schweizer beurteilte die Unternehmenssteuerreform III als «überlebenswichtige Reformvorlage für den Wirtschaftsstandort Schweiz im Allgemeinen und für Basel im Speziellen. Davon profitiert auch die KMU-Wirtschaft ganz direkt». Gewerbedirektor Gabriel Barell stellte ein neues Tätigkeitsmodell des Verbandes vor. Mit einem Gewerbe- und Business-Park Basel will er Startups, speziell für Gewerbebetriebe, fördern. Solche Projekte kennt man vorwiegend für Dienstleistungsbetriebe und Life Sciences. Neu will man aber auch lärm- und transportintensiven KMU einen attraktiven Standort in Basel anbieten.

    Neujahrsempfang des Gewerbeverbandes Basel-Stadt

    Einer der grössten Anlässe der Region im Januar
    Der Neujahrsapéro der Wirtschaftskammer Baselland gehört in Baselland zu den grössten Anlässen im Januar und lockte auch dieses Jahr wieder 500 Gäste ins Oldtimermuseum Pantheon nach Muttenz. Traditionsgemäss wurden alle Gäste vom Präsidenten Andreas Schneider, Direktor Christoph Buser und dem neuen und bisherigen Präsidenten der Geschäftsleitung der Basellandschaftlichen Kantonalbank mit Handschlag begrüsst. Auch beim 15. Neujahrsempfang erhielten alle Gäste einen kleinen Glücksbringer aus der Hand eines echten Kaminfegers.

    Für Beat Oberlin (BLKB) war es der letzte grosse Auftritt an diesem Anlass. Er übergibt seinem Nachfolger John Häfelfinger eine gesunde und solide Regionalbank. Häfelfinger betonte die sehr gute Kapitalstruktur der Kantonalbank. «Durch das tiefe Risikoprofil und die dadurch resultierenden tiefen Kapitalkosten kann die BLKB ein Katalysator für KMU sein», sagte er in seiner Rede.

    Die Wirtschaftskammer Baselland empfing im Pantheon

    Andreas Schneider warnte, dass nicht alle Nachfolgeregelungen so reibungslos wie bei der BLKB verlaufen. «In den nächsten 5 Jahren sind in der Schweiz 320’000 Arbeitsplätze von einer Nachfolge betroffen. Da erfahrungsgemäss 30 % der Betriebe nicht an einen Nachfolger übertragen werden können sind etwa 95’000 Stellen in Gefahr.»

    Christoph Buser machte die Wichtigkeit guter Rahmenbedingungen für die Nachfolgegeneration und Planungssicherheit im steuerlichen Umfeld zum Thema. Zudem ist er überzeugt, dass es durch die USR III auf Gemeindeebene nur einen kleinen und vorübergehenden Einbruch geben wird.

    Die Therwiler Gewerbler versammelten sich in einer Carrosseriewerkstatt

    Gewerbeverein Therwil: Klein, aber fein
    In deutlich kleinerem Rahmen begrüsste der Präsident des Gewerbevereins Therwil, Roman Heggendorn, etwa 40 Gäste in einer Carrosseriewerkstätte in Biel-Benken. «Genau dieses Beispiel unseres Mitgliedes und heutigen Gastgebers zeigt ein Problem auf, das heute viele Gewerbler haben», sagte Heggendorn. «Es fehlt der Platz, man ist nicht erwünscht oder es werden Lärm und Gestank befürchtet.» Er forderte eine regionale und nicht nur lokale Ausrichtung und die Nutzung von Synergien im ganzen Leimental. Seine Herausforderungen für 2017 sind der Erhalt der Konkurrenzfähigkeit gegenüber der Stadt und dem Euroraum, gut ausgebildetes Personal und die Verhinderung weiterer Schliessungen von Geschäften in den Dörfern. Diese lokalen Anlässe haben für das Gewerbe eine grosse Bedeutung und dienen einem zwanglosen Austausch. Sie sind überschaubar und man lernt auch die anderen Mitglieder kennen.

    Weitere Bilder:
    www.fotoshopper.ch

    Beat Eglin

    Vorheriger ArtikelDer Trend geht zur «Mobilitätsberatung 3.0»
    Nächster ArtikelIm Zeichen der globalen Herausforderungen