Laufentaler Wirtschaft im Aufschwung

    Gewerbe und Politik bündeln ihre Kräfte für eine starke Region

    Jedes Jahr im Januar war es für die Laufentaler Prominenz Pflicht, am Bieli-Apéro zu erscheinen. Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gaben sich ein Stelldichein.

    (Bild: © Beat Eglin www.presstime.ch) Illustre Diskussionsrunde zur Laufentaler Wirtschaft

    Initiator Urs Bieli verkaufte inzwischen seine Firma und begab sich in seinen wohlverdienten Ruhestand. Damit der beliebte Anlass im Januar nicht komplett von der Bildfläche verschwand wurde er auf eine komplett neue Basis gestellt. Der Business Park Laufental & Thierstein, der Gewerbeverein KMU Laufental, das Forum Schwarzbubenland und Promotion Laufental übernahmen mit Unterstützung des Industrieverbands Laufental-Thierstein-Dorneck-Birseck die Organisation. Mit ins Boot wurde auch das Wirtschaftsforum Laufental & Schwarzbubenland geholt, an welchem die wirtschaftlichen Aussichten für die Region erklärt und diskutiert werden. Unterstützung wurde rasch von allen Seiten zugesagt, auch über die Kantonsgrenzen hinaus. Das zeigt wieder einmal deutlich, dass man an einer Grenzlinie nicht Halt machen darf. Bevölkerung, Gewerbe und Industrie denken und handeln regional, überregional und international. Grenzen sind für sie meistens nur Behinderung und schränken sie in ihrer Aktivität und in ihrem Aktionsradius ein. Die Wirtschaft verlangt schon lange und immer wieder bessere Rahmenbedingungen und einen Ausbau der Infrastruktur. Sie orientiert sich an ihrem eigenen Wirtschafts- und Lebensraum und will sich nicht um Gemeinde-, Bezirks-, Kantons- und Landesgrenzen kümmern, deren Gebilde alle wieder eigene Gesetze und Vorschriften hervorbringen.

    Hoher Besuch
    Grosses Gewicht gaben dem Neujahrsempfang für das Gewerbe der Region prominente Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Behörden. Sarah Koch (Leiterin der Wirtschaftsförderung im Kanton Solothurn), Thomas Kübler (Leiter der Standortförderung im Kanton Basel-Landschaft), gaben einen Einblick in die wirtschaftliche Situation in unserer Region.

    Zur von Isidor Huber geleiteten Diskussion stiessen die Solothurner Regierungsrätin Brigit Wyss, der Baselbieter Regierungsrat Thomas Weber und die beiden Unternehmer Patrik Doppler und Andreas Hänggi.

    Nach der Arbeit standen «Schwarzbuebe-Burger» bereit

    Wirtschaft im Laufental
    Einig waren sich alle Redner, dass es dem Laufental gut geht und die Wirtschaft im positiven Bereich liegt. Ein grosser Vorteil ist die Nähe zu Basel mit vielen Arbeitsplätzen, Universität, Fachhochschule und weiteren Ausbildungsstätten. Das Laufental und das Schwarzbubenland haben viele leistungsfähige KMU, genügend Bauland und Wohnraum im Angebot. Abwarten genügt aber nicht, sagten die Fachleute. Man muss seine Karten ausspielen, seine Standortvorteile nutzen und daraus etwas machen. Dass sich Menschen im Laufental niederlassen zeigt anschaulich, dass die Standortqualität geschätzt wird. Dazu gehören gute Erreichbarkeit auf Schiene und Strasse, vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, eine gut ausgebaute Gesundheitsversorgung, Schulen, Sportanlagen, Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten.

    Regierungsrat Thomas Weber sagte dazu: «Das Laufental hat auch eine Brückenfunktion zur Romandie und der Wirtschaftsraum Basel wird immer wichtiger. Dazu kann ich nur sagen: Lernt französisch. Man macht auch zu oft Angst, dass Arbeitsplätze wegfallen. Es entstehen aber auch immer wieder neue Arbeitsplätze. Hier hat es noch Bauland und neue Firmen sind willkommen.»

    Andreas Hänggi, CEO von Apaco, erntet zustimmendes Lachen mit einem ganz simplen Wunsch. Die Einfahrt ins Laufental sieht sehr schlecht aus. «Wenn ä Fremde dört hinde dure fahrt, denn dänkt dä sicher, in 3 Kilometer gits kei teerti Stross me. Gäbet im Laufetal bitte ä schöneri Visitecharte, wenn me inefahrt und nit numme es wüeschts Loch!» Hänggi rückt die attraktiven Wohnstandorte und die gesunde Einstellung der Laufentaler und Schwarzbuben zur Arbeit in den Vordergrund. Er setzt nicht auf grossflächige Industrie, sondern auf Robotik, Automatik und andere Dienstleistungen. «Wir dürfen diese Aufgaben nicht einfach an den Kanton abgeben, sondern alle müssen sich daran beteiligen», sagte er weiter. «Wichtig ist, dass sich die Gesellschaft mit der gesamten Problematik beschäftigt.»

    Bilder und Filme:
    www.fotoshopper.ch

    Beat Eglin

    Vorheriger ArtikelEin Singfest für alle
    Nächster Artikel«Ronaldo mit Joystick»?