Durchatmen und geniessen

    Die letzten warmen Sonnenstrahlen geniessen, das knirschende Laub unter den Füssen spüren und die goldigen Wälder bestaunen – der Herbst ist die schönste Zeit in der Schweiz zum Wandern. Auf diesen Herbstwanderungen entdecken Wanderer den Herbst mit allen Sinnen.

    (Bild: pixabay) Eine Augenweide: Silvaplana im Kanton Graubünden im Herbst.

    Herbstwanderungen: Ein Farbenfeuerwerk der Natur. Bäume färben sich in gelb, orange und Rot – ein Wunder. Raus in die Natur, ab über die Nebelgrenze und Sonne tanken. Perfekte Fernsicht geniessen. Hier ein paar Tipps:

    Im wildromantischen Gasterntal (BE): Milde Temperaturen und goldene Wälder sind ideale Bedingungen für eine Herbstwanderung durch das rund zehn Kilometer lange Gasterntal. Dabei startet der dreistündige Fussmarsch bei der Talstation Kandersteg, Sunnbüel. Der Weg führt die Wanderer zwischen steilen Felswänden der rauschenden Kander entlang, vorbei an bunten Bergwiesen und lauschigen Plätzen und endet schliesslich in Selden.

    Auf Freiburgs Hausberg (FR): Diese Wanderung führt ab Moléson-sur-Gruyères durch kurze Waldabschnitte, grüne Wiesen mit Freiburger Kühen und an traditionellen Schindeldach-Chalets vorbei. Hier eröffnen sich wunderschöne Aussichten auf das Städtchen Gruyères. Mit der Luftseilbahn geht es weiter auf den 2002 Meter hohen Moléson. Oben angekommen, erstreckt sich in alle Richtungen ein einmaliges Panorama, von dem man sich erstmal wieder losreissen muss, bevor man den Rückweg antritt.

    Themenwanderung in Sonvico (TI): Wandern und dabei erst noch was lernen? Auf dem historischen Themenweg Sonvico nördlich von Lugano ist das ein Kinderspiel. Familien entdecken hier Kulturgüter aus der Vergangenheit und eine herrliche Natur. Lokale Spezialitäten wie köstlichen Käse von Ziegen gibt es in Rosone in der Fattoria und im Grotto del Faggio, wo der Seeblick inbegriffen ist.

    Eindrückliche Deborence (VS): Wie schon der Waadtländer Schriftsteller Charles-Ferdinand Ramuz erkannt und in seinem Buch «Derborence» niedergeschrieben hat, ist das Tal Derborence im Wallis ein aussergewöhnliches Naturparadies. Auf einer zwölf Kilometer langen Rundwanderung geht es während knapp fünf Stunden durch unberührte Landschaften, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Wo vor über 300 Jahren ein Erdrutsch des Diablerets-Massivs niederging, der die Gegend stark geprägt hat, führt heute ein Weg durch. Noch heute sind Botaniker, Geologen, Naturforscher und Wanderer von der Naturgewalt im Derborence angezogen.

    Wandergenuss auf der Via Engadina (GR): Auf der ersten Etappe der Via Engiadina nimmt man den Weg von Maloja nach Silvaplana unter die Füsse, vorbei an den kleinen Weilern Pila und Blaunca und zum Heididorf Grevasalvas, das verträumt oberhalb von Plaun da Lej liegt. Bei Sils-Baselgia erreicht die Wanderung beinahe den Talboden, bevor der Weg erneut ansteigt und die Etappe im Silvaplana endet.

    Durch das traumhafte Calancatal (GR): Ausgangspunkt der rund zweistündigen Wanderung ist Braggio, ein autofreies Bergdorf, das nur zu Fuss über den alten Saumweg von Arvigo oder mit der Seilbahn erreichbar ist. Von hier führt der Weg steil in den Wald und vorbei an mehreren Maiensässe. In Montdent angekommen, passieren die Wanderer die eindrückliche Auriglia Schlucht und laufen weiter zum Maiensäss von Cauco, wo der Abstieg nach Selma beginnt. Von Selma gelangt man mit dem Postauto oder zu Fuss entlang dem Bergbach Calancasca zurück nach Arvigo.

    Genusswandern im Entlebuch (LU): Eine zauberhafteRoute startet ab der Marbachegg. Bereits diese Aussicht lohnt sich: ein unerwarteter Blick auf Schibegütsch und Hohgant und dazwischen die Berner Hochalpen. Auf einer Naturstrasse geht es zuerst zur Alp Imbrig und nach einem feinen Stück Käse weiter entlang der imposanten Schrattenfluh, wo sich eine hinreissende Aussicht auf die stark abfallenden Hänge bietet. Zuletzt noch hinab über saftige Alpwiesen bis zum Landgasthof Kemmeriboden-Bad, wo eine zuckersüsse «Merängge» auf die Wanderer wartet.

    Auf der nördlichsten Rundwanderung der Schweiz (SH): Die Region Reiat ist eine landschaftliche Perle im Osten des Kantons Schaffhausen. Entdeckt wird sie am besten zu Fuss auf einer abwechslungsreichen Rundwanderung, während der man in rund fünf Stunden durch herbstliche Wälder, Dörfer mit antiken Fachwerkhäusern und über Felder und Wiesen wandert. Die Wanderung startet in Thayngen und führt von dort aus durch das Bibertal und die Vulkanlandschaft des Hegaus. Weiter geht es auf alten Schmugglerpfaden nach Altdorf und zum nördlichsten Rebhang der Schweiz, Heimat des fruchtigen Schaffhauser Blauburgunders, bevor man nach Thayngen zurückkehrt.

    Entlang des Doubs (JU): Im Jura bildet der Doubs – eingebettet in unberührte grüne Wiesen und Wälder – die Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich. Entlang dieser natürlichen Grenze führt eine rund dreieinhalbstündige Wanderung, die in Goumois startet und in Soubey endet. Auf dem Weg treffen die Wanderer oft auf Fischer, die es auf den einzigartigen Fischbestand des Flusses abgesehen haben, wie die echte Doubsforelle mit ihren schwarzen Streifen oder der seltene Apron, auch «Roi du Doubs» genannt.

    pd/CR

    www.myswitzerland.com

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